Am Samstag, 12. April 2025, trafen sich bei wunderschönem und angenehm warmem Frühlingswetter in Saanen im Restaurant «Landhaus» 76 Delegierte und 38 geladene Gäste des BEJV zur 136. Ordentlichen Delegiertenversammlung. Organisiert wurde die DV 2025 durch die Sektion Jagd- und Wildschutzverein Saanenland unter ihrem Präsident Tom Schild und BEJV Vorstandsmitglied Johnny von Grünigen und ihrem OK.

Vor dem statutarischen Teil, der eigentlichen Delegiertenversammlung, begrüsste Gemeindepräsidentin Petra Schläppi die Delegierten und Gäste ganz herzlich in ihrer Gemeinde Saanen und stellte Saanen als eine der drei Gemeinden, die das Saanenland bilden, kurz vor. Als flächenmässig achtgrösste Gemeinde im Kanton Bern bietet Saanen den Wildtieren sehr viel Lebensraum. Petra Schläppi bedankt sich bei der Berner Jägerschaft dafür, dass sie sich für diesen Lebensraum einsetzt aber auch die Wildtierbestände reguliert und wünscht für die Jagd 2025 bereits jetzt «Weidmannsheil».

Regierungsrat Christoph Ammann, Vorsteher der Direktion für Wirtschaft, Energie und Umwelt des Kantons Bern richtete persönlich einige Worte an die Delegierten und die Gäste. Die Jägerschaft ist für seine Direktion Wirtschaft, Energie und Umwelt WEU sehr wichtig. Warum? Die Berner Jägerschaft vertritt seit Jahrzehnten Werte wie Nachhaltigkeit, Achtsamkeit und Verantwortung für ihr Handeln. Das müssen auch Werte sein, die staatliches Handeln prägen müssen. Solche Werte müssen in den Vordergrund gestellt werden, gerade in der heutigen weltpolitischen Lage. Auch 2024 war das Thema «Wildtiere» in seiner Direktion ein wichtiges Thema, insbesondere im Zusammenhang mit der Anpassung der Eidg. Jagdverordnung. Der grösste politische Druck liegt auf dem Thema Wald-Wild. Der Kanton Bern wurde politisch beauftragt, eine Wald-Wild-Lebensraumstrategie zu erarbeiten. Hier ist die gute Zusammenarbeit für ein zielführendes Resultat entscheidend. Es braucht eine Regulation, aber das Problem kann nicht nur mit dem Erhöhen der Abschüsse erfolgen, es braucht auch waldbauliche Massnahmen. Auch der Wolf ist nach wie vor ein Thema, es gibt Hinweise, dass im Kanton Bern allenfalls in nächster Zeit ein erstes Rudel entstehen könnte. Abschliessend bedankt sich Regierungsrat Ammann herzlich bei der Berner Jägerschaft für ihre grosse Arbeit zu Gunsten der Wildtiere und ihren Lebensräumen und wünscht allen «Jegersgfehl» für die Jagd 2025.

Jagdinspektorin Nicole Imesch orientiert die Delegierten und Gäste aus erster Hand zu personellen Wechseln auf dem Jagdinspektorat, zum Jagdverlauf 2024 und zur anstehenden Revision der Kantonalen Jagdverordnung. Diese wird nötig, um die per 1.2.2025 in Kraft getretene, revidierte Eidgenössische Jagdverordnung korrekt umzusetzen. Sie beginnt ihre Ausführungen mit einigen Zahlen zur Rotwildjagd. 2024 wurden 1’129 Stück Rotwild erlegt, was eine Erhöhung um 7% gegenüber 2023 bedeutet. Die weibliche Strecke konnte wie gewünscht um 13% erhöht werden. Viel zu diskutieren gaben die neue Massnahmen, dass in der ersten Woche nur Kahlwild erlegt werden durfte und nur auf der Ansitzjagd. Es wurde qualitativ gut gejagt. Die hohen Ziele, die abschussmässig gesteckt wurden, konnten in vielen Gebieten erreicht werden, aus gemachten Erfahrungen werden für 2025 die nötigen Anpassungen umgesetzt. Die Jagdinspektorin informierte weiter zur Gäms- und Rehjagd. Sie schloss ihre Ausführungen ab mit dem Ausblick auf die anstehende Revision der Jagdverordnung JaV, der Direktionsverordnung zur Jagd JaDV und der Wildschadenverordnung WSV. Dafür wird eine Arbeitsgruppe eingesetzt, in der der BEJV und die Kantonale Kommission für Jagd und Wildtierschutz vertreten sind. Die Anpassungen werden per Jagd 2026 in Kraft treten.

Nach den einleitenden Referaten eröffneten die Jagdhornbläser «Parforcehornbläser Berner Oberland» unter der Leitung von Kurt Sommer die 136. Delegiertenversammlung des BEJV mit einer stimmungsvollen musikalischen Darbietung.

BEJV Präsident Lorenz Hess beleuchtet in seinem Jahresbericht 2024 folgende Themen:

  • Attraktivität der Berner Jagd erhalten,
  • neue Massanahmen für die Hirschjagd,
  • Wald – Wildstrategie,
  • Revision Eidg. Jagdverordnung (insbesondere Einführung der bleifreien Kugelmunition)
  • Anpassung der Kantonalen Jagdverordnungen,
  • Steigerung der Qualität der Nachsuchen Gespanne in der NASU und der Berner Jagd im Allgemeinen (verschiedene Massnahmen dazu werden im Moment diskutiert).

Vizepräsident Bruno Sommer bedankt sich herzlich bei BEJV Präsident Lorenz Hess für seinen grossen Einsatz zu Gunsten der Berner Jagd und des Verbandes und lässt den Jahresbericht des Präsidenten mit einem kräftigen Applaus der Delegierten genehmigen.

Die statutarischen Geschäfte konnten zügig behandelt und verabschiedet werden. Unter dem Traktandum 11, galt es den Präsidenten der Hegekommission (Johnny von Grünigen) und den Präsidenten der Medienkommission (Sylvio Svensson) in ihren Chargen zu bestätigen. Die beiden Amtsinhaber stellen sich für eine weitere Amtszeit von drei Jahren zur Verfügung und wurden von den Delegierten einstimmig und mit einem kräftigen Applaus als Präsidenten der Hege- bzw. der Medienkommission bestätigt.

Zum neuen Präsidenten der Kantonalen Schiesskommission als Nachfolger von Günter Stulz wählten die Delegierten einstimmig Peter Gerber aus Ersigen, Mitglied im Jagd- und Wildschutzverein Region Burgdorf.

Nach der Diskussion zu drei eingereichten Anträgen, die von den Delegierten alle angenommen wurden, verabschiedete der BEJV den ehemaligen Jagdinspektor Nik Blatter offiziell. Er hat sein Amt 2024 niedergelegt, konnte aber an der letzten DV des BEJV nicht persönlich anwesend sein. Weiter schlug BEJV Präsident Lorenz Hess den Delegierten Günter Stulz als neues Ehrenmitglied BEJV vor: Günter war 6 Jahre Präsident der Kantonalen Schiesskommission und während 8 Jahren Mitglied in der Kantonalen Ausbildungskommission. Die Delegierten folgten dem Antrag des Vorstands und Günter wurden mit einem kräftigen Applaus zum neuen Ehrenmitgliedern BEJV ernannt.

Die Gäste Dr. Anton Merkle, Präsident JagdSchweiz, Bernhard Ruchti, Präsident des Bernischen Wildhüter Verbandes, Markus Schneider, Präsident des Bernisch Kantonalen Fischereiverbandes BKFV und Anja Leser, Geschäftsführerin der Bernischen Waldbesitzer richteten je eine Grussbotschaft an die Delegierten und die Gäste.

Der gesellschaftliche Teil der Delegiertenversammlung 2025 wurde mit einem feinen Apéro Mitten im Dorf Saanen gestartet. Den Anwesenden wurde zum Abschluss des Vormittags ein bestens mundender Mittagsaser serviert. Als Vorspeise durften die Delegierten eine Apfel-, Kartoffelsuppe mit Gstaader Trockenfleisch geniessen, gefolgt von einem Rindsschmorbraten, Kartoffelstock grünen Bohnen und Rüebli. Als süsser Abschluss wurde eine Marroni Torte mit Marroni Glace und Schlagrahm serviert.

Ein grosser Weidmannsdank des BEJV geht an die Sektion Saanenland unter ihrem Präsidenten Tom Schild und BEJV Vorstandsmitglied Johnny von Grünigen. Die beiden und ihr ganzes OK haben an einem einzigartigen Tagungsort eine hervorragend organisierte DV mit bester Infrastruktur und wunderbarem Aser organisiert.

Der Durchführungsort und das Datum für die 137. Delegiertenversammlung des BEJV sind noch offen.

Daniela Jost, Sekretariat BEJV