Thörishaus, der lebendige Ort nahe der Sense, war Durchführungsort der 134. Delegiertenversammlung des BEJV. Bei leider nicht sehr frühlingshaftem, bewölktem Wetter folgten 78 Delegierte und 24 Gäste der Einladung des BEJV und trafen gegen 09.00 Uhr in der Schulanlage «Stucki» in Thörishaus ein. Organisiert wurde die DV durch die Sektion Jagdverein Laupen. Präsident Stefan Zwygart, Simon Vogelsanger und ihre grosse Helfercrew organisierten den BEJV-Grossanlass hervorragend und mit bester Infrastruktur und wunderschön jagdlich dekoriertem Saal.
Vor dem statutarischen Teil, der eigentlichen Delegiertenversammlung, begrüsst traditionellerweise der Gemeindepräsident oder eine / ein Vertreter/in der Standortgemeinde die Delegierten und Gäste. Leider entfiel 2023 dieser Teil der Delegiertenversammlung, weil der zuständige Gemeinderat der Gemeinde Neuenegg krankheitsbedingt seine Teilnahme absagen musste.
Regierungsrat Christoph Ammann, Vorsteher der Direktion für Wirtschaft, Energie und Umwelt liess es sich 2023 nicht nehmen, persönlich an der DV des Berner Jägerverbandes dabei zu sein und einige Worte an die Delegierten und die Gäste zu richten. Er erwähnt dabei, dass er immer wieder in seinem politischen Schaffen mit der Jagd in Kontakt kommt: sei es bei Fragen um den Hirsch, das Schwarzwild oder den Kormoran. Regierungsrat Ammann ist der Ansicht, dass die Berner Jagd gut unterwegs ist. Das ist auch auf die Arbeit der Jägerschaft zurück zu führen und für diese Arbeit bedankt sich Regierungsrat Ammann herzlich. Dem Jagdverein Laupen gratuliert der oberste Berner Jäger herzlich zum 100 Jahre Jubiläum und schliesst seine Ausführungen mit einem «Jegersgfehl» für alle Berner Jägerinnen und Jäger.
Jagdinspektor Niklaus Blatter informierte die Anwesenden aus erster Hand zu aktuellen Themen aus dem Jagdinspektorat, z.B. zu personellen Änderungen auf dem Jagdinspektorat. Anschliessend orientierte der Jagdinspektor zum Jagdverlauf 2022. Er beginnt seine Ausführungen mit einigen Zahlen zur Gämsjagd. Nach wie vor ist der Gämsbestand in vielen Gebieten rückläufig. Der Jagddruck hat sich weiter reduziert und es kann gesagt werden, dass «1 Gämse» etwas bringt, auch wenn der Effekt nachgelassen hat. Dieses Thema wird bei der nächsten Jagdplanung wieder diskutiert.
Bei der Rehjagd wurden 2022 500 Rehe weniger erlegt als 2021. Und es wurden 130 Rehjagdpatente weniger gelöst als 2021 und rund 100 Basispatente weniger. Welches die Gründe für den Rückgang der Jagenden sind, ist noch unklar Aus Sicht des Jagdinspektorats sinkt der Rehbestand, was deutlich sichtbar ist. Dafür gibt es verschiedene Gründe und es ist zum Teil auch gewünscht.
Bei der Hirschjagd konnte 2022 der Kahlwildanteil deutlich angehoben werden und betrug teilweise 80% und der Anteil weibliche Tiere lag mit 51.2% vermutlich das erste Mal über 50%!. Dieser Weg soll nun konsequent weitergegangen werden. Nik Blatter betont aber auch, dass die Herausforderung bei der Hirschjagd gross bleibt. Aber: forstliche Probleme sind nicht einseitig mit Abschuss zu lösen, alle sind gefordert zu einer Lösung beizutragen.
Nach den einleitenden Referaten eröffneten die Jagdhornbläser Hubertus Bern und Schüpfenfluh Schwarzenburg, die 134. Delegiertenversammlung des BEJV mit einer sehr stimmungsvollen musikalischen Darbietung.
BEJV Präsident Lorenz Hess geht in seinem Jahresbericht auf folgende Stichworte ein und führt sie kurz aus:
• Neue Ausbildung zum Berner Jäger und zur Berner Jägerin
• Jagdpolitisches Umfeld im Kanton Bern
• Kommunikation des Verbandes: neue Kommunikationsinstrumente.
Als Ausblick auf das Jahr 2023 bleiben die Luchsfrage, die Ausbildung und die Wald-Wildfrage für den BEJV anspruchsvoll.
Lorenz Hess beendet seine Ausführungen mit seiner Gratulation an die Sektion Laupen und Konolfingen zu ihren 100 Jahre Jubiläen.
BEJV Vizepräsident Raymond Troehler bedankt sich herzlich bei BEJV Lorenz Hess für seinen grossen Einsatz und lässt den Jahresbericht des Präsidenten mit einem kräftigen Applaus der Delegierten genehmigen.
Die statutarischen Geschäfte konnten zügig behandelt und verabschiedet werden. Unter Traktandum 12 «Statutenänderung» mussten zwei kleine Anpassungen in den BEJV Statuten durch die Delegierten versabschiedet werden: neu wird die Medienkommission als ständige Kommission in den Statuten aufgeführt und Artikel 18 der Statuten wurde so angepasst, dass der BEJV neu ein «Sekretariat» und nicht mehr eine «Geschäftsstelle» führt.
Die Gäste Dr. Anton Merkle, Präsident von JagdSchweiz, Dr. Reinhard Schnidrig, Eidgenössischer Jagdinspektor, Peter Siegenthaler, Präsident des Bernischen Wildhüter Verbandes und Markus Schneider Präsident des Bernisch Kantonalen Fischereiverbandes BKFV, richteten je eine Grussbotschaft an die Delegierten und die Gäste.
Der gesellschaftliche Teil der Delegiertenversammlung 2023 wurde mit einem Apéro eingeläutet. Eine reich bestückte, tolle Tombola mit Super-Preisen rundete den Vormittagsanlass gemütlich ab. Den Anwesenden wurde zum Abschluss des Vormittags ein bestens mundender Mittagsaser serviert und wie immer blieb genügend Zeit für den regen Austausch unter Gleichgesinnten, einen gemütlichen Schwatz und das jagdliche Fachsimpeln.
Ein grosser Weidmannsdank des BEJV geht an die Sektion Laupen und an die gesamte Helfercrew. Sie haben eine hervorragend organisierte DV mit bester Infrastruktur, wunderbarem Aser und sehr stimmungsvoller Dekoration organisiert.
Datum und Ort der 135. Delegiertenversammlung des BEJV im Jahr 2024 sind noch offen.
Daniela Jost, Sekretariat BEJV