Am 17. August 2025 fand im Berner Oberland die kantonale Schweissprüfung des Berner Jägerverbands (BEJV) statt. Die Veranstaltung wurde gemeinschaftlich von den Jagdvereinen Hubertus Interlaken und Niedersimmental organisiert und durchgeführt. Die Prüfungsleitung übernahm erneut Walter Stoller, unterstützt durch Peter Michel, der für die administrative Koordination zum letzten Mal verantwortlich war. Nur ein Gespann (12 %) fand auf 1’000 m zum Bock, 36% bei der 500 m Fährte.

Die Fährten sind am Vorabend durch abwechslungsreiches Gelände angelegt worden. Sie führten durch steile Hänge, Mischwald, Felder und Dickichte, stets dem Gelände angepasst, nicht zu schwierig und nicht zu einfach. Die Richterin und die Richter lobten die kundigen Fährtenführer, die auch jederzeit wussten, wo genau man sich befindet.

Innert wenigen Minuten haben alle 22 angetretenen Gespanne den Abgang des Wildes (Anschuss) im markierten Feld der Vorsuche gefunden. Die Bedingungen waren nicht einfach, so hatte es am Vorabend stark auf die trockenen Böden geregnet und von blossem Auge hat man den Schweiss nicht mehr gesehen. Die sieben Richtergruppen richteten fair, zu Gunsten der Hunde.

In Wimmis, in der Halle des Roll Hockey Clubs, fand am Nachmittag das Absenden statt, begleitet von den Jagdhornbläsern Stockental, welche mit dem Signal «Begrüssung» einleiteten. Walter Stoller, Prüfungsleiter, betonte die Teamarbeit, welche stets im Fokus steht. Wichtig bei der Nachsuche ist, dass der Hund mehrheitlich unter Ausnutzung der ganzen Riemenlänge und nicht zu kurz geführt wird. So funktioniert das Gespann – der Hund ist vorne, der Führer folgt praxisgerecht, damit die Hunde nicht von der richtigen Fährte abgenommen werden. «Vertraut dem Hund», meinte auch Marc Beuchat, Präsident der Jagdhundekommission des Kantons Bern.

Beide dankten den Beteiligten ganz herzlich für die perfekte Organisation, allen voran Chantal Karlen, Hundeobfrau des Jägervereins Niedersimmental und Markus Emmer, Hundeobmann des Jagdvereins Hubertus Interlaken. Peter Michel hatte nach 15 Jahren als Prüfungssekretär seinen letzten Einsatz, Walter Stoller dankte für seinen unermüdlichen Einsatz und sein Engagement.

Die Schweissarbeit verlangt nicht nur von den Hunden höchste Konzentration und Disziplin, sondern auch von den Hundeführerinnen und -führern ein hohes Mass an Erfahrung und Einfühlungsvermögen. Die Prüfung ist ein bedeutender Bestandteil der jagdlichen Ausbildung und dient dem Ziel, verletztes Wild tierschutzgerecht zu finden. Die Nachsucheorganisation des BEJV (NASU) stellt sicher, dass diese wichtige Aufgabe mit Professionalität und Engagement erfüllt wird.

Folgende erfolgreichen Gespanne durften die Urkunden entgegennehmen:

1000m Übernachtfährte Schweissprüfung TKJ

  • Werren André mit Taro II aus der Wolfskammer (Kleiner Münsterländer)

500m Übernachtfährte Schweissprüfung TKJ

  • Anita Stebler mit Fanny von Gäuboden (Deutsch Langhaar)
  • Sylvio Svensson mit Inouck du Vion (Deutsch Drahthaar)
  • Adrian Bircher mit Quna vom Wolfsberg (Deutscher Wachtelhund)
  • Dänzer Simon mit Tara vom Bergahorn (Schwyzer Laufhund)
  • Lempen Rolf mit Balu (Bayerischer Gebirgsschweißhund)

Der BEJV spricht allen Mitwirkenden seinen herzlichen Dank aus: den Organisatoren, Richterin und Richtern, Helferinnen und Helfern im Gelände und hinter den Kulissen sowie den teilnehmenden Gespannen, die mit viel Disziplin, Einsatz und Leidenschaft dabei waren. Die Schweissprüfung Oberland 2025 war ein eindrückliches Beispiel für gelebte Jagdkultur und verantwortungsbewussten Umgang mit dem Wild.