Schleppe- und Wasserapportierprüfung des BEJV: „Voran, Apport!“

Am Samstag, 22. November versammelten sich Prüfungsleitung, Richterin und Richter, Helfende und 14 Gespanne zur letzten grossen Jagdhundeprüfung des Berner Jagdverbandes (BEJV) in diesem Jahr in der Region Belp.

Die Schleppe- und Wasserapportierprüfung verfolgt ein klares Ziel: Die im Kanton Bern eingesetzten Jagdhunde sollen ihre Eignung für die anspruchsvolle jagdliche Praxis beweisen – insbesondere für die Nachsuche von krankem oder verendetem Nieder- und Wasserwild.

Die Organisation des Platzes lag in den erfahrenen Händen des Jagdvereins Gürbetal, unter der Leitung von Kurt Brönnimann, Hundeobmann des Vereins. Prüfungsleiter amtierten – zum letzten Mal für die Schleppe- und Wasserapportierprüfung – die beiden Urgesteine René Kaiser und Urs Stettler. Als Richter amteten Jacqueline Sitje und Beat Brenzikofer, während Jacqueline die Rolle der Richterobfrau übernahm. Unterstützt wurden sie von den Revierführern und Hilfsrichtern Michael Grünig und Peter Schwendimann.

Ein weisser, kalter Herbsttag

Am Prüfungstag zeigte sich Belp von seiner frostigen Seite. Es war kalt und das Prüfungsgebiet verschneit, die Sonne zeigte sich jedoch gegen die Mittagszeit. Auch das Wasser war erfrischend kalt, die Temperatur lag bei ca. 7-8 °C. Die Muskulatur der Hunde kühlt im Wasser schnell aus, was die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen kann. Deshalb waren eine zügige Arbeit und sofortiges Abtrocknen wichtig. Wer an diesem Tag erfolgreich war, bewies nicht nur Können, sondern auch Durchhaltevermögen. „Mehr üben bedeutet mehr Sicherheit und mehr Erfolg“, betonte René Kaiser – ein Satz, der an diesem Tag spürbar wurde. Die Vorbereitung auf diese Prüfung verlangt Disziplin und Geduld, denn die Kombination aus spätherbstlicher Witterung und der zeitlichen Nähe zur Niederjagd erhöht den Schwierigkeitsgrad.

Die Zahl der Anmeldungen war in diesem Jahr überschaubar, es haben sich 14 Gespanne angemeldet. Davon sieben zur Gesamtprüfung (alle drei Module).

Prüfungsinhalt

Die Hunde mussten sich in drei Einzelprüfungen beweisen:

  • Haarwildschleppe mit anschliessendem Apport im Wald,
  • Freiverlorensuche von Flugwild auf dem Feld und
  • Apportieren von Wasservögeln aus dem Wasser

Besonders hervorzuheben ist ein Gespann, das die Schleppe mit Fuchs erfolgreich gemeistert hat – ein schönes Beispiel für jagdliche Vielseitigkeit und souveräne Leistung beim Aufnehmen.

Gemeinschaft und Tradition

Nach den Prüfungen trafen sich alle Beteiligten im Restaurant Linde Belp, das auch dieses Jahr eigens für diesen Anlass seine Türen öffnete. Bei einem feinen Aser wurde nicht nur gegessen, sondern auch gefachsimpelt und gelacht. Anschliessend erklangen im Garten die Instrumente der Jagdhornbläser Hubertus Bern, die mit der traditionellen Hundefanfare den feierlichen Rahmen für die Bekanntgabe der Resultate schufen. René Kaiser, Prüfungsleiter stellte fest, dass die meisten Hunde hervorragend vorbereitet waren und er lobte die einwandfrei organisierte und bestens vorbereitete Prüfung. Auch Jacqueline Sitje lobte das hervorragende Revier im Wald, auf dem Feld und im Wasser.

Folgende fünf Gespanne durften die Urkunde entgegennehmen und haben die Gesamtprüfung erfolgreich absolviert:

  • Etter Werner mit Aika vom Chieligraben – Kleiner Münsterländer
  • Münger Martin mit Bina vom Chieligraben – Kleiner Münsterländer
  • Seckler Franziska mit Xenia of Glharama – English Cocker Spaniel
  • Willmann Miriam Kerstin mit Quira vom Fahrhubel – Deutscher Wachtelhund
  • Hirschi Ernst mit Lory von der Fischweid – Deutsch Drahthaar

Dank und Ausblick

Der Dank des BEJV und der Prüfungsleitung gilt allen Beteiligten: dem Prüfungssekretär Urs Stettler für sein jahrelanges Engagement, den Richterinnen und Richtern für ihren kompetenten Einsatz, den Revierführern, den Hundeführerinnen und Hundeführern für ihr diszipliniertes Verhalten, der organisierenden Sektion Jagdverein Gürbetal sowie dem Team des Restaurants Linde.