Am 10. und 11. August 2024 führten der Jagdverein Hubertus Interlaken, Jägerverein Niedersimmental und Jägerverein Kandertal die kantonale Schweissprüfung Oberland in der Region durch. Prüfungsleiter war Walter Stoller, administrativ unterstützt durch Peter Michel. 80 % der Gespanne fanden auf 1’000 m zum Bock, 75% bei der 500 m Fährte.

Mit einem dezentralen Aufgebot (total 13 Gruppen) trafen die Hundeführerinnen und Hundeführer am Sonntagmorgen noch bei angenehmen Temperaturen an den Besammlungsorten die jeweiligen Richter und Fährtenchefs. Die individuelle Begrüssung war herzlich, die Gruppen verschoben rasch in die Prüfungsgebiete. Ohne Ablenkung und spürbarer Nervosität konnten die nötigen Unterlagen gesammelt, die Hunde kontrolliert und die Reihenfolge ausgelost werden. Rasch konnte man, nach einigen Hinweisen zum Reglement der Technischen Kommission für das Jagdhundewesen (TKJ), mit der Schweissarbeit beginnen und die Zeit nutzen. Aufgrund der grossen Teilnehmerzahl und Anzahl verfügbarer Richterinnen und Richter, konnten sechs Gespanne ihre Prüfung bereits am Samstag ablegen.

Insgesamt haben die Fährtenchefs sehr kundig und geübt am heissen Vortrag rund 28 km Fährten gelegt. Sie führten über Wege, ins steile Gelände und über saftige Wiesen, Stock und Stein. Das Gelände ist im Berner Oberland anders als im Seeland oder Mittelland und warme Fährten waren ebenfalls vorhanden. Hasen, Rinder, Spaziergänger, Velofahrer und freilaufende Hunde sorgten für anspruchsvolle Bedingungen.

Am Mittag traf sich dann alle Gespanne zum ersten Mal beim Schiesstand Krummeney in Wilderswil zum Aser und wurde mit Grilladen und Kartoffelsalat verwöhnt. Die zum Teil ausserkantonalen Richter lobten die Ausbildung im Hundewesen und in der Schweissarbeit im Kanton Bern.

Walter Stoller, Prüfungsleiter, lobte die zahlreichen Helferinnen und Helfer, die Richterin und die Richter, die «Top-Fährtenleute» und dankte für die Unterstützung für die Durchführung dieser Mammut-Prüfung. Ohne vorangehenden Einspruch oder Diskussionen durfte er mit Freude die sehr guten Resultate bekannt geben. Auf der 1’000 m Fährte haben von zehn Gespannen acht bestanden (sechs davon ohne Abruf), auf der 500 m Fährte waren es 23 von 32, welche den verdienten Bruch entgegennehmen konnten.

Besonders hervorgehoben wurde die Leistung des über 80-Jährigen Hundeführers Marti Gottfried, der mit seinem Laufhund Roy geschickt, präzis und ohne Abrufe zum Bock gefunden hat.

Marc Beuchat, amtierte als Richterobmann und informierte, dass sich insgesamt fast 100 Gespanne für die Schweissprüfungen angemeldet haben. Die Gespanne können sich noch optimieren, indem die Hundeführerinnen und Hundeführer beim Prüfungsstart dem Anschuss mehr Betrachtung schenken und die Hunde in der Hitze allzeit gut wässern. Marc ermunterte die Prüflinge, die nicht bestanden haben: «Nicht aufgeben, weitermachen!». Die Jagdhornbläser Oberland (eine Mischung aus verschiedenen Vereinen) begleiteten das Absenden mit den traditionellen Signalen.

Folgende 31 Gespanne durften die Urkunden entgegennehmen:

1000m Übernachtfährte Schweissprüfung TKJ

  • Aeschlimann David mit Baro Csàszar Vadàsz, Kurzhaariger Ungarischer Vorstehhund
  • Berger Jasmin mit Vendicari‘s Mariposa (Mali), Alpenländische Dachsbracke
  • Bundi René mit Laika, Bayerischer Gebirgsschweißhund
  • Hostettler Patrick mit Gila du Vion, Deutsch Drahthaar
  • Hurni Markus mit Valdo Rubany vrch, Slovensky Kopov
  • Marti Gottfried mit Roy, Luzerner Laufhund
  • Schwarzenbach Thomas mit Allani vom Allerberg, Schwarzwälder Schweisshund
  • Thöni Markus mit Greco du Vion, Deutsch Drahthaar

500m Übernachtfährte Schweissprüfung TKJ

  • Fahrni Nadine mit Daro vom Hasental, Deutsch Drahthaar
  • Flühmann Simon mit Benice von der Mondschneise, Chesapeake Bay Retriever
  • Fuchs Paul mit Zara von Militzer’s Meute, Bayerischer Gebirgsschweißhund
  • Häner Simeon mit Lana von Räketorn, Schweizer Niederlaufhund
  • Karlen Manuela mit Usta vom Pittental, Deutsch Kurzhaar
  • Kohler Roman mit Enok vom Leisenwald, Slovensky Kopov
  • Meier Ken mit Kaya von der Fehli, Kleiner Münsterländer
  • Mengel Lisa-Marie mit Ritter Kaspar von Lakenhaus, Teckel
  • Purtscheller Irina Vera mit MAILIN Kabira of Staby Island, unspezifischer Vorstehhund
  • Rösti Rudolf mit Kronos vom Galgenhügel, Deutscher Wachtelhund
  • Scheidegger Adrian mit Aika, Kleiner Münsterländer
  • Schertenleib Marc mit Lesija, Westsibirischer Laika (Zapadno-Sibirskaïa Laïka)
  • Schild Tom mit Yuna vom Tobelhof, Labrador Retriever
  • Schmid René mit Finn vom Gäuboden, Deutsch Langhaar
  • Schütz Swen mit Zaro vom Sternfeld, Deutscher Wachtelhund
  • Stucki Fabian mit “Eiko” Eusebio von der Kohleben, Brandlbracke
  • Svensson Guido mit Alwaro, Kleiner Münsterländer
  • von Gunten Hansueli mit Argo aus der Lechfelder Au, Alpenländische Dachsbracke
  • Werren André mit Taro II aus der Wolfskammer, Kleiner Münsterländer
  • Zeller Pascal mit Charly Beni vom Ellenbornshof, Gonczy Polski
  • Zimmermann Christian mit Baika von der Panneregg, Bayerischer Gebirgsschweißhund
  • Zumbrunn Kurt mit Kira von der Fehli, Kleiner Münsterländer
  • Zwygart Stefan mit (Zidan) Till vom Berner Jura, Schwyzer Laufhund

Marc Beuchat, Präsident der Kantonalen Jagdhundekommission dankt als Botschafter des Berner Jägerverband (BEJV), den durchführenden Jagdvereinen, allen Helferinnen und Helfer an der Front und im Hintergrund sowie dem Richtergremium mit einem kräftigen «Weidmannsdank» für ihren Effort und die tadellose Planung und Durchführung der dritten und letzten Schweissprüfung in diesem Jahr.

 

Für den Bericht: Sabine Brechbühl
Fotos: Sylvio Svensson, Sabine Brechbühl