Dieses Jahr hat der Jägerverein Oberaargau rund um den Präsidenten Beat Brenzikofer am 10. August 2025 zum ersten Mal die kantonale Schweissprüfung Mittelland bei Seeberg / BE organisiert. René Kaiser amtete als Prüfungsleiter, Urs Stettler als Prüfungssekretär. Die Erfolgsquote lag bei 50% über 1000m und rund 64% auf der 500m Fährte.

 

René Kaiser begrüsste die 18 Gespanne, die sich für die Prüfung angemeldet sowie vor Ort waren und wies darauf hin, dass bei Unsicherheiten zur Prüfungsordnung auch gefragt werden kann. Das Grusswort hatte Nicole Imesch, Jagdinspektorin des Kantons Bern persönlich. Sie betonte die Wichtigkeit dieser Arbeit und das Interesse an der Schweissarbeit: «Ihr habt viel Zeit investiert für die Vorbereitung und ich danke euch für euren Einsatz zum Wohlergehen der Wildtiere». Sie wünschte den Prüflingen «ruhig Blut».

Die künstlichen Wundfährten wurden durch die Fährtenführerinnen und Fährtenführer der durchführenden Sektion am Vortag bei heissen Temperaturen im Grünbewuchs, im Dickicht und auf trockenen Böden ausgezeichnet – dem Gelände angepasst, praxisgerecht und mit entsprechenden Richtungsänderungen und Wundbetten. Die Fährten müssen mindestens zwölf Stunden für 500 m und 18 Stunden für 1000 m über Nacht stehen.

Innerhalb der Prüfungsgruppe haben die Richter anschliessend die elektronische Kennzeichnung (Mikrochip) geprüft und die Teilnehmenden verschoben in das Prüfungsgelände. Seit 2025 ist eine neue Prüfungsordnung für Schweisshundeprüfungen der Technischen Kommission für das Jagdhundewesen (TKJ) in Kraft. Unter anderem müssen die Gespanne neu eine Vorsuche auf einer markierten Fläche von ca. 30 x 30 m durchführen, wobei der Abgang selbst gefunden werden muss. Die Richterinnen und Richter haben lediglich eingewiesen und die ungefähre Richtung des abgehenden, verwundeten Stücks angegeben.

Mit dabei waren zudem eine Richteranwärterin und zwei Richteranwärter aus dem Wallis, welche so Praxiserfahrungen in einem anderen Kanton sammeln konnten. Während der Prüfung herrschten realistische Bedingungen. Spaziergänger, Biker, andere Hunde und Reiterinnen bevorzugten bei dem heissen Sommerwetter ebenfalls den kühlen Wald, um sich zu bewegen.

Anschliessend trafen man sich im Suchenlokal Jägerhaus Seeberg zum Aser. Die Platzorganisation scheute mit den zahlreichen ehrenamtlichen Stunden und vielen helfenden Händen keine Mühe, damit sich alle wohlfühlten.

Das Absenden leiteten die Jagdhornbläser Hubertus Bern mit dem klassischen Signal «Begrüssung» ein. René Kaiser, Prüfungsleiter hob hervor, dass einige Gespanne sehr gut und «wie auf Schienen» funktioniert haben. Er betonte, dass es so wichtig sei, dass man ein Team ist, einander Vertrauen schenkt und den Hund steuern lässt. Er verdankte die geniale Organisation – «es war absolut top!».

Folgende Gespanne durften die Urkunden und ein Geschenk des Sponsors «Swiss Pet Solution» entgegennehmen, vier davon ohne Richterkorrektur:

1000m Übernachtfährte Schweissprüfung TKJ

  • Fuchs Paul mit Zara (Milou) (Bayrischer Gebirgsschweisshund)
  • Schindler Marco mit Orion (Fox Terrier Glatthaar)

500m Übernachtfährte Schweissprüfung TKJ

  • Schwab Andreas mit Galina (Deutsch Drahthaar)
  • Münger Martin mit Bina vom Chieligraben (Kleiner Münsterländer)
  • Zumstein Barbara mit Troy Brice van Enthuis (Welsh Springer Spaniel)
  • Wyss Peter mit Kuno von der Fischweid (Deutsch Drahthaar)
  • Lask Sabine mit Here I am aus dem Illerwinkel (Kleiner Münsterländer)
  • Walther Marc mit Barney vom Chieligraben (Kleiner Münsterländer)
  • Schläfli Peter mit Waterfan’s Light and Love Enno (Labrador Retriever)
  • Wolf Werner mit Hajka von der Teufenhalde (Magyar Vizsla)
  • Bütikofer Jacqueline mit Ilvy (Kleiner Münsterländer)

Der Berner Jägerverband (BEJV) spricht dem Prüfungsleiter, dem Jägerverein Oberaargau, allen Helferinnen und Helfer und den Richterinnen und Richter ein aufrichtiger Weidmannsdank für ihren Einsatz aus.